Pietätlos

An Karfreitag, Jesus Todestag, sitze ich in der Sonne und esse eine Bubble-Waffle mit Frozenjoghurt, garniert mit roten Zuckerrosen und bunten Marshmallows. In der Schlange vor dem Joghurt-Laden steht ein Mann im schwarzen Kapuzenpullover auf dem steht: „Jesus lebt“.
Ist er geschmacklos oder ich?

PS.: Corona-Erkrankte sind oft ihren Geschmack los. Das finde ich geschmacklos.

Vorsicht! Warnung!

Sätze mit denen Sie nach ihrer ersten Corona-Schutzimpfung gegenüber Impfskeptikern, die glauben impfen verändere die DNA, vorsichtig sein müßen:

  • Ich fühl mich wie neugeboren
  • Mein Handyempfang ist irgendwie seit kurzem viel besser.
  • Seit der Impfung fühl ich mich wie ein neuer Mensch.
  • Ich bin jetzt Linkshänder.
  • Fleisch schmeckt mir irgendwie gar nicht mehr.
  • Ich sehe tote Menschen.
  • Ich bin der König der Welt!
  • Ich fänd es ja gut, wenn es die Merkel einfach nochmal vier Jahre macht.

Hup Hup

Der Frankfurter hupt gerne.
Vorsichtig versucht ein Autofahrer in einem scheinbar günstigen Moment sein Auto aus der Parklücke herauszumanövrieren, schon hupt ihn der plötzlich Heranrauschende herrisch an. Anstatt abzubremsen und den anderen rücksichtsvoll aus der Parklücke eiern zu lassen wird scharf abgebremst und heftig gehupt. Als würde das etwas ändern. Als könne der aus der Parklücke kriechende sich auflösen, im Erdboden versinken oder irgendetwas anderes tun als weiter auszuparken.
Das Pendant dazu ist der keifende Radfahrer. Sich grundsätzlich als Opfer sehend, bemeckert der sportliche Zweiradpilot alle Autofahrer. Je größer ihre Karren, umso größer die Wut bei dem, der sich trotz Eis und Schnee auf seinem Drahtesel abstrampelt. Tut er doch Gutes. Gutes für seinen Körper, für das Klima und überhaupt. Den Autofahrer in seiner beheizten, bequemen Fahrgastzelle, mit Musik, Sitzheizung und Navigationsgerät dagegen hasst und beneidet er, den kann er nicht ausstehen und macht dieser auch nur einen Fehler, bekommt er das gesamte Gemecker des Fahrradfahrers ab. Denn dieser kann nur dämlich klingeln, nicht testosteronig hupen.
Auch in unserer Wohnung haben wir uns angewöhnt zu hupen. Beladen mit dampfenden Pfannen oder randvollen Schüsseln hupen wir vor potentiellen Gefahrenstellen, dort wo der andere aus der Küche schießen und es zum unweigerlichen Zusammenstoß kommen könnte. Das schützt vor Verbrühungen, auf dem Boden liegenden Essen und dem Lauf ins offene Messer.
Auch auf der Arbeit ist die Verkehrslage gefährlich. Aus dem Büro in den Flur treten bringt unweigerlich die Gefahr mit sich von einer den Flur hinabeilenden Person umgesemmelt zu werden. Ein warnender Hupton aus dem Mund des Heraustretenden und grundsätzliches hupen beim passieren von Türen, könnte dies von vornherein verhindern. Vielleicht hilft das dem ein oder anderen auch das Auto mal stehen zu lassen. Nicht nur in Frankfurt.

Es muß ja weitergehen

Ich gehe zur Arbeit
Tag für Tag
Ich sitze zu Hause
und wart und wart
dass die Fallzahlen fallen
Fall Zahl, fallt Zahlen!

Ich unternehme nichts mehr
privat, privat
Die Inzidenzwerte?
Ich wart und wart
und ich fahre zur Arbeit
Tag für Tag

Den Herausforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen

Seit einiger Zeit habe ich am Schienbein eine rote, trockene, juckende Stelle.
Neulich war ich damit beim Hautarzt. In Erwartung eines seltenen Pilzes, einer schwerwiegenden nur mit Tabletten in den Griff zu bekommenden Hautkrankheit oder wenigstens etwas mit lateinischem Namen und ICD 10 – Nummer zeigte ich ihm mein Bein.
Nach einem kurzen Blick auf die Stelle seine Diagnose: „Ihre Haut ist den Anforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen.“
Anscheinend muß meine Haut also durch Cremen dabei unterstützt werden den Herausforderungen des Alltags Stand zu halten, weil sie sonst errötet, schuppt und juckt.